Unser Bildungskonzept

Was macht gute Bildung aus?

Wir sind der Überzeugung, dass die selbstbestimmte und selbstständige Erforschung und Entdeckung der Welt ein essentieller Bestandteil von guter Bildung ist. Dafür müssen wir uns mit unserer Welt und mit allem, was darin enthalten ist, in Beziehung setzen. Wenn Individuen dann noch in der Lage sind, sich selbstständig Wissen anzueignen und zu verstehen, dann sind sie auch dazu befähigt, die Welt um sich herum mitzugestalten.

Wir sind uns sicher:
Unser heutiges Bildungssystem ist das
beste, das wir je hatten.
Und doch geht es besser.

Unsere Lehrerinnen und Lehrer leisten jeden Tag Großartiges. Wir wollen sie dabei unterstützen und das vor allem dort, wo sie an Grenzen stoßen. Auf diese Weise wollen wir die Schulen auf die nächste evolutionäre Stufe anheben. In der Zukunft stehen Schulen und Unternehmen nämlich vor neuen Herausforderungen: Viele Jobs, die wir jetzt noch gar nicht kennen können, werden in den nächsten Jahrzehnten entstehen. Unser Bildungssystem muss sich hieran anpassen, um die Herausforderungen meistern zu können. Hierfür haben wir unser Bildungskonzept auf den folgenden fünf Säulen aufgebaut:

1. Autonomie

2. Soziale Eingebundenheit

3. Kompetenzen

4. Einbindung von Lehrpersonen und Schulen

5. Gesamtgesellschaftliche Teilhabe

1. Autonomie

Autonomie bedeutet für uns, dass Schüler und Schülerinnen selbstbestimmt und selbstständig forschen und auf diese Weise ihre Umwelt entdecken. Wir können Autonomie nicht einfach beibringen, indem wir erklären, was Autonomie bedeutet. Wir schaffen Autonomie durch Vertrauen. Indem wir Schülern und Schülerinnen auch die Bewältigung schwieriger Aufgaben zutrauen und sie dabei unterstützen und bestärken sich selber zur Lösung zu verhelfen, stärkt dies das Vertrauen der Schüler und Schülerinnen in sich selbst: Sie lernen somit auf ihre eigenen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu vertrauen. Dies schaffen wir konkret mithilfe von Lerninseln. Hier können Schüler und Schülerinnen sich eigenständig mit Themenfeldern beschäftigen, die sie interessieren. Wir stellen auf diesen Lerninseln keine klassischen Arbeitsblätter für die Erkundung bereit, sondern Anleitungen zum Entdecken: Der Name ist Programm!

2. Soziale Eingebundenheit

Durch soziale Eingebundenheit können Autonomieerfahrungen erzeugt und verstärkt werden. Im Future Space kommen Schüler und Schülerinnen zusammen und arbeiten gemeinsam. Dabei lernen sie sich selbst und auch anderen zu vertrauen. Um diese Vertrauensbasis zu stärken, ist ein respektvoller Umgang miteinander wichtig. Vertrauen und Respekt sind für uns zwei essentielle Eigenschaften und werden ebenso für die zukünftigen gesellschaftliche Herausforderungen benötigt. Es geht im Future Space darum, gemeinsam zu gestalten und sich gegenseitig auf die nächste Stufe zu verhelfen. Wir wollen somit nicht die Besten fördern, sondern jeden Einzelnen. Kein Kind darf zurückgelassen werden. Gemeinschaftlich an einem Thema zu arbeiten und Lösungen zu finden, fördert nicht nur das Gefühl von sozialer Eingebundenheit, sondern macht auch noch Spaß und verstärkt die eigene Motivation und das Selbstkonzept!

3. Kompetenzen

Kompetenzen sind Fähigkeiten und Fertigkeiten, die entweder erlernbar sind oder bereits bestehen. Kompetenzen werden benötigt, um Probleme in variablen Situationen erfolgreich zu lösen. Es geht beim Kompetenzbegriff also nicht um eine reine Akkumulation von Wissen. Auch uns geht es nicht darum, lediglich Wissen anzuhäufen. Wir unterstützen Schüler und Schülerinnen dabei, lösungsorientierte Kompetenzen zu entwickeln, indem wir die Autonomie und die soziale Eingebundenheit fördern und auch einfordern. Auf diese Weise entsteht bei Schülern und Schülerinnen eine intrinsische Motivation. Die eigene Motivation ist auch ein relevanter Faktor, wenn es darum geht, Probleme zu lösen. Hieran wird deutlich, dass unsere Säulen nicht getrennt voneinander zu betrachten sind. Sie gehen ineinander über und verstärken sich gegenseitig.

4. Einbindung von Lehrpersonen und Schulen

Die Einbindung von Lehrpersonen und Schulen in unsere Methoden durch Schulungen und das dabei wachsende Vertrauen in ihre Schüler und Schülerinnen erscheint uns dabei relevant, da Lehrpersonen und Schulen als Multiplikatoren wirken. Wir wollen das bestehende System dabei nicht nur ergänzen, sondern auch unterstützen und arbeiten hierfür eng am Kerncurriculum. Die Unterstützung erfolgt dadurch, dass wir, also die Mitarbeitenden des Future Spaces, Themen des Kerncurriculums unter der Maßgabe der ersten drei Säulen aufarbeiten und dann ganzen Schulklassen kostenfrei zur Verfügung stellen. Die Klassen entdecken dann eigenständig auf den Lerninseln verschiedene Aspekte zu einem ausgewählten Thema. Die jeweiligen Lehrpersonen werden in dieser Phase entlastet und bemerken häufig, dass ihre Schüler und Schülerinnen selbstständiger sind, als sie vorher angenommen haben. Außerdem lernen sie neue Möglichkeiten der Vermittlung kennen oder werden darin bestärkt diese, vermehrt im Unterricht einzusetzen.

5. Gesamtgesellschaftliche Teilhabe

Wir fokussieren uns neben der Arbeit mit Schulen ebenso auf die Arbeit mit allen Interessierten jeglichen Alters. Unsere Angebote sind auch hier kostenfrei. Die gesamtgesellschaftliche Teilhabe ist relevant, weil Bildung nicht nach der Schule aufhört. Darüberhinaus lernen Erwachsene das wissenschaftliche Arbeiten kennen, was dann wiederum mehr Vertrauen in wissenschaftliche Erkenntnisse generiert.  Der Austausch zwischen Menschen mit unterschiedlichen Kenntnisbereichen kann zudem im besten Fall zu Ideen beitragen, die unsere Gesellschaft bereichern.

Zusammengefasst: Der Future Space ist ein Ort, der Raum schenkt für Ideen, zum selbstständigen und gemeinsamen Experimentieren, Lernen, Recherchieren und zum Wohlfühlen. Ein Ort an dem man ganz einfach gerne ist. Ein Ort, der Lehrer und Lehrerinnen unterstützt. Unser Ziel ist es dabei zukünftigen Herausforderungen gemeinsam sowie mit einer Fülle an Motivation und Kompetenzen zu begegnen.

Für die Zukunft: Wir wollen unsere Angebote erweitern. Die Erweiterung betrifft nicht nur MINT-Fächer (M=Mathematik, I=Informatik, N=Naturwissenschaften, T=Technik), sondern auch die Themenfelder Kunst, Gesellschaftswissenschaften, Sozialwissenschaften, Medien, usw. Im Bereich Medien stellen wir uns insbesondere vor, dass Schüler und Schülerinnen den Umgang mit Medien kennenlernen. Unter dem Umgang mit Medien verstehen wir unter anderem die Gestaltung von Medien, die Gestaltung von Server Websites und die ethische Reflexion über den Umgang. In Anbetracht der zukünftigen Veränderungen sind Medien nicht mehr wegzudenken und auch aus diesem Grund eine notwendige Erweiterung. Die Angebote wollen wir weiterhin nicht nur für Schulen, sondern ebenso für  alle Menschen, die interessiert sind, zugänglich machen. Das Alter ist irrelevant, da wir eine gesamtgesellschaftliche Veränderung benötigen.

Damit unser Bildungskonzept flächendeckend funktioniert, müssen wir wachsen. Wir brauchen dafür weitere nationale sowie internationale Future Space-Standorte.

Der Future Space ist offen – für Mitmacher, für Spender, für Interessierte jeden Alters.